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Dorfchronik

Die Anfänge der Chronik von Schwörsheim reichen zurück in die Zeit um 1980. Damals sortierte Altbürgermeister Johann Renner seinen reichen Schatz an alten Fotografien und historischen Aufzeichnungen seiner Vorfahren. Daneben begann er mit dem Sammeln von Informationen zu ortsgeschichtlichen Themen. Seine Vision war die Erarbeitung einer Ortschronik. Dazu kam es leider nicht mehr. Seine vielen Pläne wurden durch schwere Krankheiten vereitelt und im Jahr 1996 starb Johann Renner.

Gleichzeitig und unabhängig davon begann Gerhard Beck in den 1980-er Jahren mit der systematischen Bearbeitung der Kirchenbucheinträge für Schwörsheim und Haid, sowie der Auswertung von Quellen zur Häuser- und Dorfgeschichte. Die Ergebnisse meiner jahrelangen Recherchen stellte ich zu Beginn der 1990-er Jahre zusammen und so konnte mit finanzieller Unterstützung des Gemeinderates im Mai 1994 die Ortschronik mit Häusergeschichte und Ortssippenbuch von Schwörsheim und Haid als Buch herausgegeben werden. Das Buch war bereits nach einem Jahr restlos vergriffen. Immer wieder kommen Anfragen nach dem Schwörsheimer Buch, zum Teil sogar aus dem Ausland.

Inzwischen hat sich viel getan! Die Daten der alten Chronik wurden ständig aktualisiert und erweitert; neue Erkenntnisse wurden gewonnen. Zudem erlauben die technischen Möglichkeiten am Computer mit der modernen Bildbearbeitung heute ein viel effektiveres Arbeiten. So beschlossen im Jahr 2003 die beiden Autoren eine Neuauflage des Buches, das dann zu den geplanten Festlichkeiten zur 850-Jahrfeier präsentiert werden sollte. 

Um einen kleinen Einblick in die Ortschronik, die es während der Festtage käuflich zu erwerben gibt, zu gewähren hier ein paar kleine Ausrisse:

 

Auszug aus dem Kapitel 14 (Brauchtum und Dialekt):

Schwörsheim und Haid befindet sich sprachmäßig zwischen drei großen Stammessprachen: dem Schwäbischen (Wechingen: "noi"), dem Fränkischen (Westheim) und dem Bairischen (Richtung Wemding). In unserer Gegend, dem Übergangs- und Grenzgebiet dieser drei Sprachen ist die Abgrenzung derart ausgeprägt, daß beinahe jeder Ort seine eigene Dialektart besitzt. Wenn sich auch die Mundart noch relativ gut auf dem Land hält, so sind doch mehr und mehr "Hochdeutschsprechende" auch auf dem Land anzutreffen, wobei zunehmend auch Einheimische versuchen, sich durch die Erziehung der Kinder mit dem Hochdeutschen von der Landbevölkerung abzugrenzen.

Sagen und Geschichten aus Schwörsheim (Auszüge):

D´Ruababuaba:
Die Schwörsheimer hatten früher den Spitznamen "Ruababuaba". Dieser Name stammt noch aus der Zeit, als der Kartoffelanbau noch nicht üblich war. Damals wurden auf den Brachfeldern Rüben angepflanzt, die der Bevölkerung als Nahrung dienten (vor allem zu Rübenkraut verarbeitet). Die Schwörsheimer handelten mit Rüben, die sie mit Fuhrwerken in die umliegenden Märkte und Städte führten.

Mit der Einführung der Kartoffeln im 18. Jh. wurden die Rüben hauptsächlich als Futter für Vieh und Schweine genutzt. Seit der Abschaffung der Dreifelderwirtschaft werden die Rüben auf den abgeernteten Getreidefeldern ("Waisch") angebaut. Der "Waischrübenanbau" war in Schwörsheim bis um 1970 verbreitet.

Bereits 1622 heißt es in der Oettinger Amtsbeschreibung, daß es in Munningen keinen Zoll gibt, aber der Amtsknecht die Schwörsheimer, wenn sie Rüben oder andere Salz durchführen Zoll verlangen muß.

Georg Hertle, Meierssohn von Schwörsheim, der 1625 nach Deiningen heiratete, wird dort später als "Rübenmeier" bezeichnet. Ebenso wird Martin Renner, der 1653 nach Wechingen heiratet, dort als "Rübenmartin" bezeichnet. 1670 ist auch erneut der Handel mit Rüben bezeugt (siehe Strafen).

 

 

Erinnerungen von Josef Gram
(gest. 16.09.1995):
Ein ehemaliger Soldat aus Schwörsheim erzählt Schülern von seinen Kriegserlebnissen

Es war Sonntag früh, als ich von Oettingen her ins Dorf marschiert kam. Mein Vater war gerade auf dem Weg in die Kirche. Er setzte seinen Kneifer auf, schaute mich an und sagte: „Seppl, bist du das? Das hätte keiner mehr geglaubt“. Der alte Mann am Lehrerpult holt sein Taschentuch heraus, schneuzt sich und erzählt von seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1949: „Ja, der Empfang war sehr kühl. Andere Leute, deren Söhne gefallen waren, haben mich schief angeschaut. Die haben gedacht: „Der kommt heim, mein Sohn kommt nicht mehr.“ Es gab keine große Willkommensfeier, aber ein Schwein haben sie zuhause wegen mir dann doch geschlachtet.
Mit heiserer Stimme, die von einem Kehlkopfstreifschuß lädiert ist, erzählt Josef Gram den Jungen und Mädchen, wie er in ihrem Alter Bauernknecht habe werden müssen. Damals, zur der Zeit der Weltwirtschaftskrise, betrug sein Lohn 120 Mark im Jahr. „Das Geld hat mein Vater dann an Lichtmeß kassiert.“

Soldat geworden ist er 1936. ............. (näheres kann in der Ortschronik nachgelesen werden)

 

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